Milena Jesenská

Rund um Milena Jesenkás Geburtstag, den 10. August, habe ich seit 2013 den Gehsteig regelmäßig aufgesucht, um den Stein zu putzen, zu polieren. Die Aufnahme zeigt den Stein im August 2020. Am 7.8.2021, mit Putzzeug im Rucksack, sehe ich auf dem Weg in die Kouřimská 2326/6, dass ein Teil des Gehsteigs frisch asphaltiert und der Stolperstein  vor dem Haus 2326 verschwunden ist. Dieses Haus 2326/6 war Jesenskás letzte Wohnung, dort wurde sie im November 1939 von der Gestapo verhaftet und nach einem Aufenthalt in einem Untersuchungsgefägnis in Dresden ins Konzentrationslager Ravensbrück deportiert.

Ich werde weiter recherieren, um zu erfahren, was mit dem Stolperstein passiert ist ... am 125. Geburtstag von Milena Jesenská wurde der nach ihr benannte Park getauft und der anwesende Kulturrat ​ Pavel Křeček  von Prag 3, versprach, dass der Stolperstein neu verlegt wird. Am 16.8. werde ich benachrichtigt, dass der Stolperstein wieder da ist, am 18.8. war ich vor Ort, der frisch polierte Stolperstein liegt wieder vor dem Haus mit der Bezeichnung Kouřimská 2326/6

Am Ende der Kouřimská wurde ein kleiner Park nach Milena Jesenská benannt, dort setzte ich mich zwischen blühenden und duftenden Rosensträuchen auf einer weißen Parkbank nieder, solange bis eine Dame, die lautstarkt telefoniert, mich zum Weitergehen bewegte. 

Ich mache mich auf den Weg zur letzten Ruhestätte von Franz Kafka – dem Neuen Jüdischen Friedhof. Die nächstgelegene Straßenbahnstation heißt Želivského, wie die nahegelegene Metrostation (Linie A, die "grüne" Linie). Von der Kouřimská zwischen den zwei Neubauten aus dem Jahre 2019 führt die Zámuská zur Vinohradská, die es zu queren gilt. Vorbei an dem Gebäude Nová obřadní síň des Olšansky Friedhofs, den Fußgängerübergang querend Richtung Izraelská zum Neuen Jüdischen Friedhof. Das Hotel Don Giovanni dient als Orientierung für jene, die nicht gerne auf eine Karte schauen.  

Link zu einer in 3sat ausgestrahlten Dokumentation über die letzte Wohnadresse von Milena Jesenská